Wir übernehmen Verantwortung – Meine persönliche Botschaft an dich aus dem Heiligen Tal der Inka, Peru

Liebe Wegbegleiterin, lieber Wegbegleiter, liebe:r Freund:in,

Vielleicht sind wir uns schon einmal begegnet – in einem Gespräch, in einer Sitzung oder auf einem gemeinsamen Wegabschnitt. Was auch immer uns verbunden hat: Ich danke dir von Herzen, dass du heute wieder hier bist und dir die Zeit nimmst, diese Zeilen zu lesen.

Heute möchte ich etwas mit dir teilen, das nur wenige Menschen über mich wissen.
Etwas, das mein Herz zutiefst berührt – und das meine Arbeit in den letzten Jahren auf bedeutsame Weise geprägt hat. Ein Bereich, dem ich mich mit voller Hingabe widme – neben meiner therapeutischen und spirituellen Arbeit als intuitiver Kanal für Menschen und Tiere.

Und ich möchte es dir schreiben – weil ich spüre, dass wir auf gewisse Weise alle Teil dieser Geschichte sind.

Ein Ruf aus dem Herzen der Anden

Vor 15 Jahren bin ich dem Ruf meines Herzens in die Anden Südamerikas gefolgt. Ich suchte etwas, das ich nicht in Worte fassen konnte – Verbindung, Tiefe, Wahrheit.

Heute lebe ich seit acht Jahren im Heiligen Tal der Inkas, nahe Cuzco. Von Anfang an fühlte ich mich getragen – von diesem Land, von seinen Menschen, von ihrer tiefen Verbindung zur Erde, zur Natur und zu den Ahnen.

Die Rückverbindung mit meinen nordischen Wurzeln

Lange Zeit trug ich eine Leere in mir – geboren aus der Trennung von meinen eigenen Wurzeln: eine Ablehnung meines Herkunftslandes, ein tiefes Gefühl des Nicht-Wissens, wer ich eigentlich war.
Ich versuchte, diese Leere zu füllen – durch das Wissen um die Anden und das Praktizieren ihrer Kultur.

Doch einschneidende Erlebnisse in meinem Leben ließen diese innere Leere wieder auftauchen – begleitet von großem Schmerz.

Ich traf eine Entscheidung: zu heilen!

So begann meine eigene innere Reise der Heilung. Ich suchte Antworten im Außen – und fand den Weg zurück zu mir selbst.
Mein Heilungsweg führte mich zurück zu meiner eigenen biografischen Geschichte, zu meinen Ahnen, zu meinem Volk.
Es wurde zu meiner Aufgabe, die Traumata, Wunden, Programme und verdrängten Anteile meiner Vergangenheit – und jener meiner Vorfahren – zu erkennen, zu umarmen und schließlich zu heilen.

Je tiefer meine Heilung ging, desto klarer erkannte ich: Auch in unserer nordischen Weltanschauung gibt es ein tiefes, lebendiges Wissen – über die Verbindung zur Großen Mutter, zum Großen Vater, zu den Naturkräften: den Wäldern, den Bergen, den Tieren, den Seen …
Ein Wissen, das danach ruft, wieder erinnert und aktiviert zu werden.

Verantwortung anerkennen: Die Wunden der Kolonisierung

Mit dieser Rückverbindung kam auch ein schmerzhaftes Erwachen: das Erkennen, dass wir – als Völker des Nordens – eine Verantwortung tragen für die Kolonisierung so vieler Teile dieser Welt – und für mich besonders hier, in den Anden.

Mir wurde bewusst, was so oft vergessen wird: Dass die Menschen in den Anden bis heute unter den Folgen der Kolonisierung leiden – unter Armut, dem Verlust von Identität und Selbstwert, unter einer von Gewalt, Konsum und Korruption geprägten Mentalität.

Ihre Gebiete wurden ausgebeutet, ihre kulturelle Identität über Generationen hinweg brutal unterdrückt – und mit ihr das Vertrauen der Menschen in sich selbst.
Bis heute profitiert ein Großteil der westlichen Welt weiterhin von den materiellen oder kulturellen Ressourcen jener Länder, aus denen einst genommen wurde.

Der Ruf zu den Feuern der Wiedergutmachung

Vor sechs Jahren – im Rahmen meines eigenen Heilungsprozesses – wurde ich eingeladen, an den Feuern der Wiedergutmachung im Heiligen Tal der Inka teilzunehmen.

Diese heiligen Zeremonien sind der Erinnerung und der spirituellen Heilung der kolonialen Verbrechen sowie deren bis heute spürbaren Nachwirkungen gewidmet – ebenso der Zeit nach der Kolonialisierung, dem System der Haciendas.

Ich fühlte den Ruf, mich immer aktiver daran zu beteiligen. Viermal im Jahr kamen wir zusammen – meist zwischen drei und sieben Menschen – vor einem heiligen Feuer. In jeder Zeremonie arbeiteten wir mit den Nachwirkungen der Kolonialisierung auf materieller, emotionaler, kultureller, psychologischer und sozial-politischer Ebene.

Durch Forschung, energetischen Kontakt und Channeling traten wir in tiefe Verbindung mit den Ahnen dieses Landes und mit der Erinnerung, die in den Waq’as lebt – den heiligen und kraftvollen Orten dieser Region. Wir gaben ihnen einen neuen Platz, ehrten das vergossene Blut, stellten ihre Würde wieder her.

Ich wurde gebeten, meine nordischen Ahnen zu vertreten – trotz meiner eigenen Ängste und der Ängste meiner Vorfahren.
Ich bat um Vergebung, sprach aus und kanalisierte das, was so lange Zeit verschwiegen worden war.

Es war kein einfacher Weg – aber ein heiliger.
Und ich spürte tief in mir: „Ich bin hier, um Verantwortung zu übernehmen – für das, was war und für das, was noch ist.“

Die Gründung der NGO für Wiedergutmachung „Julia Tupaq Yupanqui“

Im Oktober 2023 erhielten wir eine Botschaft der Ahnen: „Jetzt geht es uns besser. Ihr könnt den nächsten Schritt tun.“ Es war an der Zeit, konkret zu handeln – um die Folgen dieses Schmerzes im heutigen Leben der Menschen zu heilen.

Deshalb gründeten wir eine gemeinnützige Organisation für Wiedergutmachung:
JULIA TUPAQ YUPANQUI.

Der Name dieser Organisation ehrt die Großmutter der Hüterin des Feuers, Roxana, deren ahnenüberlieferter Inka-Nachname und Herkunft aus dem Volk der Wanka in Peru uns die Verantwortung für die Heilung des Landes übermittelt haben.

Dieses Volk – wie auch andere – hatte sich zur Zeit der Invasion den Kolonisatoren angeschlossen.
Diese Entscheidung hinterließ bis heute tiefe Spuren in diesem Gebiet.

Der Name Julia Tupaq Yupanqui steht symbolisch sowohl für die Ahnenlinie, als auch für die Wunde und die Heilung unserer andinisch-amazonischen Region.

Heute sind wir drei Gründungsmitglieder der Organisation:
Roxana Avendaño Suazo, aus dem Volk der Wanka (Peru), Therapeutin, Doula und Begleiterin weiblicher Prozesse;
Oscar Oviedo Hinojosa, aus dem Volk Lima (Peru), integrativer Arzt und Begleiter ganzheitlichen Wohlbefindens;
• und ich, Katja Wostradowski, gebürtig aus Deutschland, intuitiver Kanal und Medium für Menschen und Tiere, Lehrerin und Mentorin für deutsche Freiwillige in Peru  

 

Unsere Aufgabe: Die Wunden heilen

Heute weiß ich: Wir können diese Wunden heilen.

Nicht mit Schuld, Mitleid oder Scham –
sondern mit Wahrhaftigkeit, Verantwortung, Mut und Herz.

Wenn wir als nordische Nationen beginnen, unsere eigene Geschichte und die Geschichte der Anden zu sehen, ihre Konsequenzen anzuerkennen und bewusst zu handeln, dann können wir etwas Wesentliches verändern
für uns selbst und für die Welt.

Es geht – wie gesagt – nicht um Schuld.
Es gibt keine einfache Erklärung.
Doch wir wissen als Organisation: Die Marginalisierung und Verleugnung der peruanischen Kultur, gemeinsam mit einem aufgezwungenen Synkretismus, sind bis heute Faktoren, die diese Situation aufrechterhalten.

Wir wollen dieses ganze Geschehen bewusst machen, um diese Wunden zu heilen, zur Wiedergewinnung der andinen Identität beizutragen und Bedingungen zu schaffen, die das Wohlbefinden der heutigen Bevölkerung fördern
auf Grundlage kultureller Ressourcen und mit dem klaren Verständnis,
dass es nicht darum geht, in die Vergangenheit zurückzukehren,
sondern das andinisch-amazonische Erbe zu stärken, um daraus zeitgemäße, neue Formen zu entwickeln, die echte Chancen auf ein erfülltes Leben eröffnen.

Bis hierhin teile ich mein Zeugnis mit dir.
Wenn du erfahren möchtest, wie sich dieser Weg weiter entfaltet –
oder wenn du dich ihm anschließen willst –
findest du hier weitere Antworten und Informationen.

In herzlicher Verbundenheit,
Katja Wostradowski (Intuitive Katja)

 

PS:
Vielleicht ist das, was du gerade gelesen hast, neu oder ungewohnt – oder vielleicht berührt es etwas, das du längst spürst. So oder so danke ich dir, dass du dir die Zeit genommen hast. Unsere Geschichte ist eine gemeinsame – und jede bewusste Entscheidung trägt zur Heilung bei.


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